Wendy McNeill

Die kanadische Folk-Noir-Sängerin, die auf Social Media offenherzig Einblicke in ihre musikgewordene Gedankenwelt und Backstage-Szenen ihrer Europabesuche gibt, findet Inspiration vor allem in der weiten Natur ihrer Heimat, die sie auf Spaziergängen mit ihren beiden Hounds durchstreift. Kein Wunder, dass sich ihr balderwartetes neues Album „First There Where Feathers“ um die gefiederten Waldbewohner, allen voran: die von ihr geliebten Eulen, dreht. Zur Fauna ihres letzten Albums „Hunger Made You Brave“ gehörten dagegen auch Rotkehlchen, Hunde, Wolf, Fuchs und Bär, um die McNeill ihre Geschichten aus geloopten Vocals, Akkordeon und Gitarre spinnt. Ihre so schrägen wie tiefsinnigen Erzählungen, die von The Globe and Mail-Journalist Robert Everett-Green als „Kurzmeldungen aus einem Post-Rock-Kabarett“ beschrieben wurden, pendeln zwischen nahezu masochistischer Hingabe und engelsgleichen Nicht-von-dieser-Welt-Chören, um sich letzten Endes zu einem mal überkandidelt-bunten, mal gleichsam makabren, aber stets wunderbar wunderlichen Gesamten zu vereinen.