Vadim Neselovskyi

Der 1977 geborene Jazzpianist, Komponist und Hochschullehrer gelangte als 15-jähriges Wunderkind, das ein Jahr vorher als jüngste Person überhaupt am Konservatorium von Odessa aufgenommen wurde, aus seiner ukrainischen Heimat ins Westfälische, bevor er 2001 in die USA übersiedelte. Dort begann Neselovskyi, seine jüdischen Wurzeln zu erforschen, was sich auf John Zorns Label Tzadik nachhören lässt. Während seiner häufigen Konzertreisen in die Ukraine, etwa 2014 im Rahmen des Lviv Jazz Festivals, entstand die Idee, seiner Heimatstadt Odessa ein musikalisches Denkmal zu setzen. So lässt Neselovskyi in Form eines Solopiano-Spazierganges durch die Schwarzmeerstadt inklusive autobiographischer Bezugspunkte, die in Stücken wie „Jewish Dance“, „Waltz of Odesa Conservatory“ oder „My First Rock Concert“ ihren Ausdruck finden, eine durch ein reiches kulturelles Erbe geprägte Schönheit musikalisch auferstehen, die spätestens seit dem russischen Angriffskrieg hochgradig gefährdet ist.