Sarah McCoy

Jazz Pop
anoush
anoush

Wer je einen der urgewaltigen Auftritte Sarah McCoys erlebt hat, weiß: Hier predigt eine Hohepriesterin zur Menge. Nicht ohne Grund hat die zwischen Paris und New Orleans pendelnde Sängerin und Pianistin ihr aktuelles Album „High Priestess“ genannt! Das macht dort weiter, wo das Debüt „Blood Siren“ mit seinem verschleppt-hypnotisch-schwarzmagischen Unterwelt-Cabaret-Blues-Souljazznoir-Gemenge, das die XXL-Sirene selbst mal als „Film-Noir-Pop“, mal als „Underworld Jazz“ bezeichnet, endet: Gleich der Opener „Weaponize Me“ geht in die Erotikoffensive, derweil sich danach mit „Go Blind“ das so charakteristisch Pralle, Saftige, Triefende in Gestalt einer überreifen Frucht, die kurz vorm Platzen steht, entfaltet. Ob nahezu klassische Spirituals, die sich in geheimnisvoll-rituellen Beschwörungen ergehen, ob zeitgenössischer Düster-R&B-Pop à la Billie Eilish oder elektrifizierter Gospelblues, bei dem McCoy ihre Stimme, mit der sie jede Walküre locker an die Wand singen kann, voll aufdreht – immer begibt sie sich in jedes Gefühl ganz tief hinein und nimmt die Zuhörer mit.