Camilla George

Die nigerianische Saxophonistin Camilla George ist sowohl mit dem Afrobeat Fela Kutis als auch mit westlichen Jazzklängen aufgewachsen. Perfekte Voraussetzungen also, um nach ihrem Studium am London Trinity College of Music zu einer der führenden Figuren des neuen Londoner Jazz zu werden, besticht dieser doch – neben einer starken Improvisationsbetonung und ausgesprochener Experimentierfreude – vor allem durch die Verschmelzung von Jazz mit anderen Genres. So finden sich auf Camilla Georges drittem Studioalbum „Ibio-Ibio“ neben Jazz auch jede Menge Hip-Hop- und Soul-Einflüsse. Vor allem aber ist die Arbeit als musikalische „celebration of roots“ dem Stamme der Ibibio gewidmet, dem George selbst angehört. Schon auf der Vorab-Single „Abasi Isang“, einem üppigen Blechbläsergelage über polyrhythmischen Drums, Gitarre und Keys, changiert ihr leidenschaftliches Spiel mühelos zwischen opulentem Afrobeat und seelenvollen Jazzmelodien, die mit ihrer Hochenergie ansteckend sind, dabei gleichzeitig aber auch wohltuend geerdet wirken.